Holzelfingen · St. Blasius 8.5 Dokumente & Fotos ab 1929

Kirchweihfeier (20 Jahre) am 14.11.1929

Heimatbote für Holzelfingen Nr. 6 1929

1930 - 1934

Heimatbote 1933-05

Heimatbote 1933-06


Hinweis zu den KGR-Protokollen nach 1945

Wenn in den Protokollen vornehmlich die Chorfenster behandelt werden, dann befinden sich diese nur auf der Seite 8.4 Chorfenster und nicht (auch) hier.

Protokoll KGR 22.10.1945

Verhandelt am 22. Oktober 1945

§ 9.

Nachtrag zum Haushaltplan für 1945.

Durch die Felsensprengungen an der Steige 30 m unterhalb der Kirche sind Kirchen= u. Kirchturmdach, sowie die Fenster auf der Steigseite des Schiffs & im Chor schwer beschädigt worden. Es ist nötig geworden das Dach vorläufig mit Brettern zu decken u. in den Fenstern des Schiffs & Chor die meisten Glasscheiben zu ersetzen. Auch muß die Orgel einer gründlichen Reinigung unterzogen werden.

Die im Haushaltsplan für 1944 zu Ausgabe II, 3a vorgesehenen RM 200.- reichen zur Bestreitung der entstandenen & entstehenden Kosten nicht aus; der Ausgabesatz muß daher im Nachtragsweg erhöht werden.

Beschluß:

1. Für die vorläufigen Instandsetzungsarbeiten an dem durch die Felsensprengung am 20.4.45 Kirchen=, Chor= & Turmdach & der Fenster, sowie zur Reinigung der Orgel werden über den Plansatz von RM 200.- hinaus weitere RM 1800.- als Nachtrag festgesetzt.

2. Deckung für diese Übertretung des Plansatzes ist in dem verfügbaren Verwaltungsvermögen gegeben, das auf 31.3.45 RM 2035.- betrug. Außerdem hat sich der KGR im vorjährigen Beschluß zum Haushaltsplan v. 25.7.44 § 5 Ziff 3 bezüglich der im Haushaltsplan vorgesehenen Verwendung von Restmitteln auf verschiedene Fonds im Gesamtbetrag von RM 6520.- sowie Verwendung für anders als die dort angegebenen Zwecke ausdrücklich vorbehalten.

Evangelisches Gemeindeblatt 1948 (Nov./Dez.)

Heimatbote August 1950

Heimatbote – Ev. kirchliches Gemeindeblatt für Württemberg – Ortsbeilage Holzelfingen August 1950

Der Kirchengemeinderat plant, auch auf Wunsch des H. Dekan, die 1945 zerstörten und dann mit Behelfsglas versehenen Chorfenster erneuern zu lassen. Wegen der Kosten ist zunächst an das mittlere Fenster gedacht. Es soll vier Bilder bekommen und zwar unten: Der Tanz um das goldene Kalb und Mose mit den Gesetzestafeln; darüber: Jesus und Jairi Töchterlein; Jesus und der sinkende Petrus. Wenn wir das Geld aufbringen, soll das linke Fenster zwei Bilder bekommen: Sündenfall und Austreibung aus dem Paradies; das rechte Fenster ebenfalls zwei Bilder: Die Sänger am gläsernen Meer und musizierende Engel. Der Plan ist noch nicht endgültig. Vorschläge aus der Gemeinde werden gerne entgegengenommen. Ich bitte die Gemeinde, durch Gaben zusammenzuhelfen, daßunser spätgotischer Chor wieder den geziemenden Schmuck und ein würdiges Aussehen bekommt.
Pfarrer Stehle

Protokoll KGR 17.09.1950

17.9.1950

52.

Auf den Rat des Glockensachverständigen, Kirchenrat Schildge, beschließt der K.G.Rat im Einverständnis mit dem Gemeinderat, von der K.Gde Rottenacker eine übriggewordene h-Glocke im Gewicht von 250 kg um 1075 DM zu erwerben.

53.

Der KGRat beschließt, die Erneuerung der Chorfenster in Aussicht zu nehmen. Zunächst soll das mittlere der 3 vom Schiff der Kirche aus sichtbaren Fenster wieder mit Glasmalereien versehen werden. Der Vorsitzende soll sich mit O’Kirchenrat [Georg] Kopp in Verbindung setzen.

Heimatbote September / Oktober 1951

Protokoll KGR 14.02.1954

14. 2. 54

85.

… (Bericht über die Visitation des Dekan Keppler)
Ein wertvoller Schmuck seien die Glasmalereien von Wolf Dieter Kohler im Chor, die in den letzten 2 Jahren beschafft worden seien. Dazu komme nun die neue fis Glocke mit ihrem fast zu starken Klang u. die Elektrifizierung des Geläutes. Ob jetzt noch eine cis Glocke nötig sei zu dem vorhandenen fis gis h Dreiklang, könne von dem Besuch des Glockensachverständigen abhängig gemacht werden, es eile jedenfalls nicht.

Heimatbote Juni / Juli 1956

Heimatbote – Ev. kirchliches Gemeindeblatt für Württemberg – Ortsbeilage Holzelfingen Juni/Juli 1956

Am 1. Juni fand die Inspektion der Kirchengemeinde durch Herrn Dekan Macholz, Reutlingen, statt. Von 11-12 Uhr wohnte er dem Unterricht bei den Konfirmanden und Zuhörern an. Anschließend und in der Nachmittags-Sitzung des Kirchengemeinderats brachte er seine Freude zum Ausdruck, daß die Kinder ihre Aufgaben so gut gelernt hätten und so gesammelt und aufmerksam dem Unterricht folgen, wie man es in der Stadt kaum mehr finde. Herr Dekan begrüßte den Herrn Bürgermeister und die Herren Lehrer, ließ sich die Kirche zeigen, prüfte die Einträge in die Kirchenbücher, machte beim Herrn Kirchenpfleger einen Kassensturz und berichtete dann in der Sitzung über seine Eindrücke von der Gemeinde, die er zum erstenmal amtlich besucht hatte. Er empfahl die Erneuerung des 4. Chorfensters und die Ausbesserung der südlichen Kirchenwand. Der Vorsitzende bemerkte dazu, daß die vordringlichste Aufgabe wohl die Erneuerung der Nordhälfte des Kirchendachs sei, da die 1948 gekauften Dachziegel nach dem Urteil des Maurermeisters von geringer Haltbarkeit seien.

Alle Leser grüßt

Pfarrer Stehle

Heimatbote Juni / Juli 1957

Heimatbote – Ev. kirchliches Gemeindeblatt für Württemberg – Ortsbeilage Holzelfingen Juni/Juli 1957

Der Kirchengemeinderat hat beschlossen, nicht nur die Südwand der Kirche, von der der Verputz abgebröckelt ist, ausbessern zu lassen, sondern auch für den Chor der Kirche ein viertes Glasgemälde zu bestellen. Die Gemeindeglieder werden gebeten, mit freiwilligen Gaben die Anschaffung zu ermöglichen und bei der Bezahlung der Kosten mitzuhelfen. Da noch weitere Aufgaben, z. B. Reinigung der Orgel, Ausbesserung der Kirchentüren, Beschaffung neuer Stühle usw. ins Auge gefaßt werden müssen, reichen die Ersparnisse der letzten Jahre nicht aus.

Alle Leser grüßt

Pfarrer Stehle

Protokoll KGR 1961?

144

der K.G.Rat beschließt, die Reinigung u. Wiederherstellung des Crucifixus der Frau Lucie Schuster in ###?? bei Oberndorf zu übertragen.

Protokoll KGR 12.08.1964

12.8.1964

§ 12

Der Vorsitzende schlägt vor, baldmöglichst eine elektr. Kirchenheizung einzurichten. Kapital dafür sei ja vorhanden (z. Zt 20000.- auf dem Sparkonto bei der Kreissparkasse !). Für die Mesnerin wäre es eine große Entlastung. Der KGR hält die Innenerneuerung der Kirche u. die Instandsetzung der Orgel für dringender. Für erstere sollte Architekt M. Wizgall [Manfred Wizgall, Reutlingen, 1914-1974; 27 Kirchenneu-, -an-, umbauten und Renovierungen zwischen 1951 und 1970] ein Gutachten samt Kostenanschlag abgeben; wegen letzterer solle der Bezirkskantor gehört werden, notfalls auch der Orgelsachverständige der Landeskirche. Was die Heizung betreffe, so gebe der Ofen in der Kirche genügend warm, außerdem sei Holz ein billigeres Heizmittel, u. darüber verfüge man ja hier reichlich.

Protokoll KGR 27.10.1964

27.10.1964

Der Taufstein würde zweckmäßigerweise auf die Seite gerückt u. der Altar höher gesetzt, wodurch er besser zur Wirkung komme.

Die vielen Schilder mit den Namen der Gefallenen sollten durch eine würdige Tafel ersetzt werden, auf der sämtliche Namen vereinigt sind. Als ganz u. gar unschön wurden die Fresken zu beiden Seiten des Chors empfunden. Lob fand dagegen der Chorbogen mit dem restaurierten Kruzifixus. Schäden wurden entdeckt an der hinteren Treppe zur Männerempore – dort fanden sich auch Risse in der Wand -, ferner an der Außenfront des Kirchengebäudes.

Protokoll KGR 11.01.1966

Verhandelt am 11. Jan. 1966

NZ: 8 | Anw: 8

§ 3)

Der KGR nimmt Kenntnis von dem Orgelgutachten von Dr. W. Supper, Eßlingen, das dieser am 30.12.65 dem Pfarramt vorlegte.

Danach kommt entweder ein Umbau der alten Orgel zum Preis von ca. 22000 – 28000.- oder die Anschaffung einer neuen Orgel zum Preis von 70000.- in Frage. Im ersteren Fall (Umbau) müsse man wegen des pneumatischen Systems in 2 – 3 Jahrzehnten wieder mit einer kostspieligen Erneuerung rechnen, daher empfehle sich die Lösung 2 (Anschaffung einer neuen Orgel). Diese sei – aufs Ganze u. auf längere Zeit gesehen – die wirtschaftlichere u. künstlerisch bessere Lösung.

Der KGR möchte diese schwerwiegende Entscheidung nicht allein treffen. So beschließt er, die Sache vor den Gemeinderat zu bringen, dies deshalb, weil von der bürgerl. Gemeinde ein Beitrag zu dem Vorhaben erwartet wird!, wozu dann auch der Architekt, M. Wizgall, hinzugezogen werden soll. Danach soll eine Gemeindeversammlung abgehalten werden.

Zur Frage der Aufstellung der Orgel bemerkte Dr. Supper noch, eine Versetzung auf die Nordempore – wie sie Architekt Pottkamp vorgeschlagen hatte – könne kaum erwogen werden. Das Gesamtbild würde dadurch gestört, auch würde die Emporengemeinde zu sehr nach Westen abgedrängt. Dagegen empfahl Dr. Supper, die Orgel ein wenig nach Süden zu schieben. Auf diese Weise würde mehr Platz frei für den Chor gewonnen.

Protokoll KGR 25.01.1966

Verhandelt am 25. Jan. 1966
in gemeinsamer Sitzung mit dem Gemeinderat auf dem Rathaus

NZ: 8 | Anw: 8,
dazu der Gemeinderat, ferner Bauing. R. Heß als Vertr. von Architekt Wizgall u. Frau Haupeter (Haupter?) u. Frau Schanbacher als Organisten.

§ 1)

Die beiden Gremien beraten anhand des Gutachtens von Dr. W, Supper, Eßlingen über die Frage: Orgelerneuerung oder neue Orgel?

Nach eingehendem Abwägen des Für u. Wider kommen Gemeinderat u. Kirchengemeinderat zu dem Beschluß, die vorhandene Orgel mit einem Aufwand von ca. 25000.- erneuern zu lassen. (bei der Abstimmung über diese Frage stimmten nur 2 für eine neue Orgel, 3 enthielten sich der Stimme / darunter die beiden Organistinnen, die ja nicht stimmberechtig waren.)

Auf Grund dieser Entscheidung wird nun die Frage der Prospektgestaltung wichtig.

Bauing. R. Heß erklärt sich bereit, hiewegen mit Fa. Linde, Heidenheim, der srzt. Erbauerin der Orgel, Verbindung aufzunehmen. Dem Vorschlag von Dr. Supper, die Orgel um 1 – 2 m nach Süden zu verschieben, wird zugestimmt, ebenso der Umstellung des Klangguts im Sinne heutigen Klangempfindens. Man ist sich ferner darin einig, daß nach der Erneuerung der Orgel ein Vertrag mit Fa. Linde über die jährliche Überprüfung u. Stimmung der Orgel abgeschlossen werden soll.

Sollte ein Wurmbefall festgestellt werden, so müßten natürlich entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. – nach diesem Vorentscheid soll nunmehr die ganze Frage einer Gemeindeversammlung vorgelegt werden.

Anläßlich der Behandlung der Orgelfrage kommen die beiden Gremien auch auf die Frage der Kirchenerneuerung zu sprechen. Im einzelnen wird die Frage der Beleuchtung (Beibehaltung oder Entfernung des Kronleuchters) erörtert, ferner die Frage der Chorgestaltung u. der Erhöhung des Altars. Lt. Äußerung von Herrn Heß soll der Chor um 2 Stufen, der Altar um 3 Stufen erhöht werden. Es wäre daher freilich die Sicht vom Chor aus nicht mehr so gut, die Gesamtwirkung wäre aber besser.

Endlich wird die Frage der Erneuerung der Fenster an der Nordseite u. der Bemalung der unteren leeren Felder bei den Chorfenstern angeschnitten. Hier sind Gemeinderat und KGR mit den Plänen des Architekten einverstanden.

Der GR wünscht noch Aufschluß über die Frage der Finanzierung des Vorhabens (da die bürgerl. Gemeinde sich ja daran beteiligen soll). Der Vorsitzende legt ihm daraufhin den Finanzierungsplan vor, den die Kirchl. Verwaltungsstelle aufgestellt hat (s. S. 170).

Der GR ist damit einverstanden.

Evang. Gemeindeblatt für Württemberg – Ortsbeilage Februar/März 1966

siehe links Ziffer 6
Auf diesem Foto aus dem Jahr 1961 sind noch die "Täfelchen" mit den Toten/Vermissten des 1. und 2. Weltkriegs zu erkennen. 1920 begonnen, nach einem Entwurf von Martin Elsaesser, ausgeführt von "Bildhauer Jung" aus Stuttgart [Heimatbote für Holzelfingen 6/1929] - (Klick ins Bild vergrößert).
Später entfernt - die neue Gedenktafel befindet sich auf dem Friedhof.
Quelle (Foto): Bildindex der Kunst und Architektur / Bildarchiv Foto Marburg. - Direktlink

Hingewiesen sei auch auf das Fehlen des Schmuckes an Querbalken und Ziehanker, die Härlin-Wandbilder haben aber noch den Zierrahmen. Diese wurden später entfernt.

Aus den Evangelischen Kirchengemeinden Holzelfingen und Ohnastetten

Kirchenerneuerung

Daß unsere Kirche erneuerungsbedürftig ist, wird wohl von niemandem bestritten, der sie sich einmal angesehen hat. Seit ihrer Erbauung durch Architekt Elsäßer (1909) ist keine größere Renovierung vorgenommen worden. So hat der Kirchengemeinderat die Innenerneuerung und teilweise Außenerneuerung beschlossen, und der Oberkirchenrat hat seine Genehmigung dazu erteilt. Er hat auch den Architekten dafür bestimmt, Herrn Wizgall in Reutlingen, der ja als Kirchenbaumeister einen Namen hat.

Was soll nun erneuert werden?

1. Die Heizung. Sie wird durch eine elektrische Sitz- und Fußbankheizung ersetzt. Diese Heizung hat einmal den Vorzug, daß die Kirche überall gleichmäßig warm wird. Sodann wird die Orgel, die direkt über dem alten Ofenstand, nicht mehr in Mitleidenschaft gezogen. Und endlich wird durch die neue Heizung die Mesnerin wesentlich entlastet. Wer wollte ihr, der Gehbehinderten, das nicht gönnen?
2. Die Beleuchtung. Sie bedarf dringend der Verbesserung.
3. Die Fenster an der Nordseite. Im Vergleich zu denen an der Südseite sind sie zu grün.
4. Der Altar soll eine Stufe höher gesetzt werden, so daß er mehr zur Geltung kommt, während der Taufstein auf die Seite gerückt wird (damit Brautpaare nunmehr freien Zugang zum Altar haben).
5. Der Chor. Die Mauer hinter dem Altar, die wie eine Barriere wirkt, wird abgetragen und das Gestühl im Chor verbessert. Die leeren Felder der Chorfenster sollen ebenfalls mit Glasmalereien versehen werden. Die unschönen Fresken links und rechts vom Chorbogen sollen verschwinden.
6. Die Gefallenentäfelchen an der Emporenbrüstung sollen durch eine große Tafel ersetzt werden, die dann an der neuen Leichenhalle ihren Platz finden soll, zusammen mit der Tafel von 1914-1918.
7. Der Maler hat natürlich auch einiges zu tun. Die Wände wurden ja schon lange nicht mehr gestrichen.
8. Die Orgel. Sie bedarf laut Gutachten des landeskirchlichen Orgelberaters, Dr. Supper in Esslingen, dringend einer Erneuerung (Herr Supper hatte eigentlich für eine neue Orgel plädiert, aber Kirchengemeinderat und Gemeinderat, die über diese Frage gemeinsam berieten, konnten sich nicht dazu entschließen).

Der Kostenanschlag für all diese Arbeiten beläuft sich auf 125 000 DM (darunter 25 000 DM für die Orgel). Hiervon müssen wir 51 000 DM selber aufbringen; 47 000 DM steuert die Landeskirche bei, 10 000 DM werden vom Landesamt für Denkmalpflege erwartet und 5 000 DM von der bürgerlichen Gemeinde, 7 000 DM sind in den Haushaltplan 1965/66 eingestellt Für die restlichen 5 000 DM, muß ein Darlehen aufgenommen werden, es sei denn, die Spendenfreudigkeit und Opferwilligkeit der Gemeinde würde eine Darlehensaufnahme überflüssig machen!

Zum »Abschied« von der Kirche und der Orgel und zugleich zu ihren Gunsten führen der Kirchenchor und ein Instrumentalkreis am 20. März eine Passionsmusik mit Werken von Bach, Telemann und Rosenmüller auf.

Evang. Gemeindeblatt für Württemberg – Ortsbeilage Oktober/Dezember 1966

Aus den Evangelischen Kirchengemeinden Holzelfingen und Ohnastetten

Die Kirchenerneuerung macht nun doch Fortschritte. Nachdem die Platten gelegt bzw. abgeschliffen waren, konnte das Gerüst im Innern erstellt werden. Im Chor ging alsbald der Restaurator an die Arbeit: er legte schöne Ornamente frei und frischte die Schlußsteine auf. Im Schiff machte sich der Maler ans Ablaugen und Lasieren der Emporendecke und des Tonnengewölbes - eine Riesenarbeit! Das Gestühl wird z. Zt in der Werkstatt behandelt. Bis dieser Bericht im Druck vorliegt, dürften auch die neuen Fenster (Doppelfenster) eingesetzt sein. Wir dürfen also damit rechnen, daß wir bis zur Konfirmation im März bzw. schon bis zur Evangelisation, Ende Februar, wieder in die Kirche einziehen können.

Evang. Gemeindeblatt für Württemberg – Ortsbeilage Mai/Juni 1970

Insgesamt wird somit der Voranschlag um rd. 20000 DM überschritten. Das Denkmalamt wird sich zwar an den Kosten beteiligen, auch von der Landes-kirche ist ein Zuschuß zu erwarten. Gleichwohl müssen wir uns selbst kräftig anstrengen, damit die Mittel für diese notwendigen Erneuerungsarbeiten aufgebracht werden. Zu diesem Zweck soll am Sonntag, den 19. Juli ein Gemeindefest stattfinden, das folgenden Verlauf nehmen wird: Nachmittags Verkauf von restlichen Bazarartikeln, wozu es Kaffee und Kuchen bzw. Vesper gibt. Abends läuft ein buntes Programm ab, gestaltet von der Jugend unter Mitwirkung von Posaunen- und Kirchenchor. Schon jetzt ergeht zu diesem Gemeindefest herzliche Einladung an jedermann. Es wird gebeten, auch die auswärtigen Holzelfinger darauf aufmerksam zu machen und sie dazu einzuladen.

Daneben wird auch das Monatsopfer für die Außenerneuerung unsrer Kirche weiterhin erbeten (in der Regel, d.h. wenn nicht gerade ein landeskirchliches Opfer angesetzt ist, am ersten Sonntag des Monats). Hier sind wir für jede Gabe dankbar. Wer selbst nicht in den Gottesdienst kommen kann, kann seinen Beitrag ja schicken oder überweisen (Konto der Kirchenpflege 2103 bei der KSK Reutlingen). Spendenbescheinigungen für das Finanzamt werden gerne ausgestellt.

Mit herzlichen Grüßen und guten Wünschen für den Heuet
Euer Pfarrer Schanbacher

Aus den Evangelischen Kirchengemeinden Holzelfingen und Ohnastetten

Mai/Juni 1970

Dank des guten Wetters gehen die Arbeiten am Kirchturm zügig voran. Der alte Verputz wurde entfernt und ein neuer angebracht. Das Staatliche Amt für Denkmalpflege, das bei den Renovierungsarbeiten hinzugezogen wurde, wünscht, daß die Eckquaderung, die durch den alten Verputz verdeckt war, wieder sichtbar wird. Beim Turmachteck stellte sich heraus, daß das Fachwerk ganz neu ausgeriegelt werden muß. Ferner zeigte es sich, daß das Schieferdach des Turmhelms so schadhaft ist, daß es erneuert werden muß. Da nun Eternitschiefer - das billigste Material - sich nicht gut ausnimmt (Eternit wirkt zu industriell), Naturschiefer aber zu teuer käme, entschied sich der Kirchenge-meinderat für eine Deckung mit Kupfer, womit das Denkmalamt einverstanden ist. Das bedeutet ca. 13000 DM Mehrkosten am Turm.

Da auch der Chor außen Schäden aufweist - sie stammen noch von der Sprengung an der Steige im Jahr 1945! - ergab sich ein zweiter Bauab-schnitt. Hier wollte man keine halbe Sache machen und bloß aus-bessern. So entschied man sich ebenfalls für einen neuen Verputz. Das ergibt wiederum ca. 7 000 DM Mehrkosten.

Hinweis zu den Quellen