Stgt-Birkach · Franziskakirche

Information und Links

Die Franziska-Kirche im Stuttgarter Stadtbezirk Birkach ist eine von fünf Gottesdienststätten der Evangelischen Verbundkirchengemeinde Plieningen-Birkach, die zum Kirchenkreis Stuttgart der Evangelischen Landeskirche in Württemberg gehört.
Sie wurde von 1779 bis 1780 vom württembergischen Hofbaumeister Reinhard Ferdinand Heinrich Fischer im Auftrag Herzogs Carl Eugen von Württemberg für Franziska von Hohenheim erbaut.
Die Kirche trägt am Portal die Inschrift Templum a Carolo structum, die Caroli consecratum MDCCLXXX (zu deutsch: Die Kirche wurde von Carl gebaut und am Carlstag eingeweiht 1780). Der Tag der Kirchweihe ist somit der 4. November 1780.
Das Innere dieser Predigtkirche ist durch die axiale Anordnung Taufstein, Altar, Holzkanzel (Kanzelaltarwand) bestimmt. An der Kirchendecke und an der Brüstung der Empore befindet sich das verschlungene CC-Mono-gramm Herzog Carl Eugens mit dem Herzogshut.
Quelle: Wikipedia

"Die Kirche blieb seit ihrer Errichtung bis 1963 nahezu unverändert. Nach den Unterlagen in der Registratur der Evangelischen Kirchengemeinde Birkach wurde die alte Orgel 1869 durch eine neue Orgel der Firma Friedrich Weigle, Orgelbau, Echterdingen ersetzt und 1990 grundlegend erneuert.
1963 wurde die Kirche im ursprünglich klassizistischen Stil renoviert, das Gestühl ausgetauscht, die Farbgebung im Innern erneuert und die ursprünglichen Altarschranken entfernt. Das 200jährige Kirchenjubiläum wurde am 4. November 1980 festlich begangen.
1985 beschloss der Kirchengemeinderat, der Birkacher Kirche nach der Mitstifterin Reichsgräfin Franziska von Hohenheim (seit 1791 Herzogin von Württemberg) den Namen »Franziskakirche« zu geben."
Quelle: Eberhard Dittmann, Die Birkacher Kirche (s.u.)

Kirche und Pfarrhaus stehen seit 31.12.1927 unter Denkmalschutz.

Darstellung auf der Website der Kirchgemeinde
Flyer der Kirchgemeinde (2014) zum Downlaod

Erwähnt in: Ulrich Zimmermann: Die Predigtkirche und die Querkirche – Protestantischer Kirchenbau in Württemberg. Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbau-typen; Neulingen 2023, S. 255, 273

Artikel "Franziskakirche" im Digitalen Stadtlexikon
Artikel "Herzogin Franziska Theresia von Württemberg, Gräfin von Hohenheim..." im Digitalen Stadtlexikon

www.kirchbau.de

Inhalt

Allgemeine Hinweise · Links

Historische Dokumente

Kirchenkonventsprotokolle 1780 - 1784 aus dem evangelischen Pfarramt Birkach.
Verfügbar zum Download auf der Website des Landeskirchlichen Archivs Stuttgart

Dankbarer Nachruhm der Evangelischen Gemeine zu Birkach bei Hohenheim, zu Ehren ihres nun in Gott ruhenden Herzogs Kirchenstifters und Wohlthäters Weil. Herrn Herzogs Carls Herzogs zu Wirtemberg und Tek etc. (1794) · Kohler, Friedrich Wilhelm [Verfasser]
Verfügbar zum Download auf der Website der Universität Tübingen

Tagbuch der Gräfin Franziska von Hohenheim späteren Herzogin von Württemberg
Faksimile-Ausgabe mit einem Vorwort von Peter Lahnstein
Verlag Karl Knödler Reutlingen (1913 / 1981)
ISBN 3-87421-096-0

Literatur

Die Birkacher Kirche (seit 1985 Franziskakirche)
Text und Bilder: Eberhard Dittmann
Hrsg. von Evangelische Kirchengemeinde Birkach (2006) ; Download

Birkacher Notizen · Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald · September 1990 „850 Jahre Birkach“ ·
(siehe Auszug zu Baumeister Fischer)

Arbeit ist ein großer Segen
Serenissimus Herzog Carl Eugen und der schwäbische Dorfpfarrer Friderich Wilhelm Kohler
Konrad Theiss Verlag Stuttgart (1980)
ISBN 3-8062-0264-8

Birkach und seine Kirche
Ein Beitrag zur Geschichte des Oertes:
Aus Anlaß der 150jährigen Wiederkehr des Kirchweihtags
Von Eberhard Kneller
Druck von Friedrich Find, Plieninger-Stattgart (1930)
Download

Birkach

Das Pfarrdorf Birkach liegt 1 3/4 Stunden südöstlich von Stuttgart auf derselben Höhe wie Hohenheim, von dem es nur 1/8 Stunde entfernt ist. Der freundliche Ort bildet 2 Häuserreihen, welche zu beiden Seiten längs der gut erhaltenen Ortsstraße gebaut sind. Die Luft ist gesund und rein, jedoch etwas scharf; Frühlingsfröste und Hagelschlag sind selten. Gutes Quellwasser, das nur in sehr trockenen Sommern etwas sparsamer fließt, ist hinreichend vorhanden. Eine gut unterhaltene Vicinalstraße führt in westlicher Richtung auf die Stuttgart–Uracher Straße, eine andere über Hohenheim nach Scharnhausen; nördlich zieht ein Güter- und Holzabfuhr-weg in den Park Klein-Hohenheim, welcher zugleich die nächste Verbin-dung mit Stuttgart bildet. Die einfache, übrigens massive Kirche liegt an der Hauptstraße in der Mitte des Orts. Der meistens in dem nahen Schloß Hohenheim wohnende Herzog Karl (kathol. Conf.) ließ diese evangelische Kirche auf seine Kosten erbauen; sie wurde den 4. November 1780 am Namensfeste des Stifters eingeweiht, nach der über dem Eingang ange-brachten Inschrift: Templum a Carolo structum, die Caroli consecratum 1780. Überdieß hat der Herzog die Kirche nicht nur mit drei Glocken, einer Orgel und silbernen Geräthschaften beschenkt, sondern auch für die Erhaltung derselben von dem Kammerschreibereigut 2000 fl., zu denen der Kirchenrath noch weitere 1000 fl. beisteuerte, als Kirchenvermögen ausgesetzt, was auch andere Geber zur Nachahmung aufmunterte.
Das Innere der Kirche ist freundlich und hell; der herrschaftliche Stand in derselben wurde für die Gemahlin des Herzogs Karl, Franziska (evang. Conf.), welche von Hohenheim hieher in die Kirche wandelte, eingerichtet. Das Pfarrhaus wurde in den Jahren 1781 und 1782 an die Kirche angebaut. Der 3/8 Morgen große Begräbnißplatz ist immer noch zunächst der Kirche und theils mit einer Mauer, theils mit einem Zaun umgeben. Die Baulast für Kirche und Pfarrhaus und die Verpflichtung zur Erhaltung des Gottesackers hat die Stiftungspflege; bei ersterer muß die Gemeinde mit Fuhr- und Handfrohnen helfen.
...
Der erste Pfarrer von Birkach, Friedrich Wilhelm Kohler, errichtete schon 1794 eine Industrie- und Spinnanstalt (wohl die erste im Lande), welche unter dem Gründer einen erfreulichen Fortgang hatte, aber später wieder einging, worauf ihr Vermögen, in 628 fl. 49 kr. bestehend, zum Fonds der Stiftungspflege geschlagen wurde.

Quelle: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt/Kapitel B 2 (Ausschnitt aus "Birkach") 1851 (S. 118/119)

Reinhard F. H. Fischer 1746 - 1812

In den
Birkacher Notizen · Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald · September 1990 „850 Jahre Birkach“ · Jubiläumsausgabe zur ersten urkundlichen Erwähnung Birkach 1140"
findet man viel Wissenswertes zum Ort Birkach, darunter auch einen Artikel von Gertrud Roser über den Baumeister der Kirche. Hieraus kurz zitiert:

Der Baumeister unserer Birkacher Kirche
Dem Besucher von Birkach, der den alten Ortskern, die Alte Dorfstraße durchstreift, fällt gewiß der einzigartige Kirchenbau mit dem angebauten Pfarrhaus auf. Er sieht über dem Eingangsportal die Inschrift „Templum a Carolo structum" und daneben eine kleine schwarze Tafel, auf der der Name des Erbauers, Reinhard Ferdinand Heinrich Fischer, steht.
Anläßlich des 200. Geburtstags der Kirche in diesem Jahr sollte auch an ihn gedacht werden.

K. F. H. Fischer, geboren am 18. Juni 1746 war das dritte Kind des herzog-lichen Küchenmeisters und Hofkammerrats Friedrich Johann Ernst Fischer und seiner Frau Magdalena Barbara Castenbauer. Die Familie hatte sechs Kinder. Auffallend ist, daß als Paten der ersten vier Kinder hochadlige Personen, häufig der Herzog oder die Hezoginmutter genannt werden, während die Spätergeborenen mit einer Außnahme bürgerliche Paten haben. Daraus haben manche geschlossen, daß diese vier natürliche Kinder des Herzogs gewesen seien. Vergleicht man die Bilder der Kinder mit denen des Herzogs, könnte man es vermuten; doch mag es dahin-gestellt bleiben.
Gewiß ist, daß Fischer des Herzogs Wohlwollen besaß, dieser ihn aber keineswegs verwöhnte, sondern ihn weidlich ausnützte.

Der Grundstein zur Birkacher Kirche wurde am 1. Juni 1779 gelegt; am 4. November 1780 fand ihre feierliche Einweihung statt. 1781/82 wurde anschließend an die Kirche das Pfarrhaus gebaut, in gleicher Höhe und Fluchtlinie, sodaß Pfarrhaus und Kirche nur durch eine gemeinsame Wand getrennt sind. In der Mitte dieser Wand befindet sich der Durchbruch für die Kanzel, die der Pfarrer direkt von seiner Wohnung aus betreten kann.

Die Krönung seines Schaffens war für Fischer der Hohenheimer Schloßbau.

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1 · Außen

2 · Innen Übersicht

2.02 - 2.05: Blick zu Altar & Kanzel (2.04: Franziska-Loge)
2.06 - 2.08: Blick zur Orgel
2.11 - 2.13: Initialien des Herzog Carl an der Decke im Schiff

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3.1 · Altar & 3.2 · Taufstein

3.01 - 3.04: Altar Vorderseite (mit Kelch und Hostie)
3.05 - 3.07: Altar Rückseite (mit Kreuz, Dornenkrone, Lanze)
3.11 - 3.13: Altar Tischkreuz
3.12 - 3.23: Taufstein

3.3 · Kanzel

3.33 + 3.34: Kanzelfuß
3.35 + 3.36: Kanzelkorb + -Decke
3.37 + 3.38: Heilig-Geist-Taube (Decke Kanzel)
3.39 - 3.41:: Kanzelkrone mit Auge Gottes (Trinität)

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4 · Orgel

4.01 - 4.03: Orgelempore mit Initialien Herzog Carl Eugen
4.04: Orgelprospekt
4.05 - 4.07: Orgelprospekt Verzierungen oben
4.11 + 4.12: Spieltisch
4.13 + 4.14: Registerzüge

Disposition

I. Manual

II. Manual

Pedal

Quintade 16'
Prinzipal 8'
Salicional 8'
Flöte 8‘
Oktave 4'
Kleingedackt 4'
Nasat 2 2/3'
Waldflöte 2'
Mixtur 3-4 f.

Gedeckt 8'
Rohrflöte 4'
Prinzipal 2'
Sifflöte 1 1/3'
Sesquialter 2f.
Zimbel 3f.
Tremulant

Subbass 16'
Oktavbass 8'
Posaune 8'

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Koppel
I/P, II/P, II/I

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Impressum

Franziskakirche Stuttgart-Birkach fotografiert am 10.05.2025
Auf www.kirchen-online.com veröffentlicht am 27.05.2025 (69 Bilder) SDG
(c) 2025 Foto-Kunst Andreas Keller
Links zuletzt überprüft am 26.05.2025

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