Fellbach · Lutherkirche

Inhalt

Allgemeine Hinweise · Links

Auf der Website der Kirchgemeinde ist nur wenig zur Lutherkirche zu finden. Aber in der Kirche liegt ein Faltblatt aus mit vielen Informationen, aus dem hier zitiert wird.:

Seit dem 13. Jahrhundert - vielleicht auch schon früher - stand an der Stelle der heutigen Lutherkirche eine kleinere Kirche. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde diese Galluskirche mit Mauern, Türmen und Wassergraben zu einer Wehrkirche ausgebaut.
1801/1802 brach man die Wehrmauer und die Türme ab. Beim Bau einer weiteren evangelischen Kirche in Fellbachs Norden im Jahr 1927 musste für beide Kirchen nach einem Namen gesucht werden, da der Name Galluskirche schon lange nicht mehr gebräuchlich war. Die neuerbaute Kirche wurde Pauluskirche genannt, unsere Kirche erhielt den Namen Lutherkirche.
Der Turm ist der älteste Teil der jetzigen Kirche. Er wurde 1518/19 erbaut und ist bis zum Hahn 40 Meter hoch. 1524 wurde der Chor aus den Steinen der Marienwallfahrtskapelle gebaut. 1779/80 erneuerte und vergrößerte man das Kirchenschiff im spätbarock/klassizistischen Stil.

"Im Sebstverlag der Lutherkirche Fellbach" erschien 1973 eine sehr umfassende und informative Festschrift nach Abschluß der großen Renovierung, herausgegeben und verfasst von Walther-Gerd Fleck. Hieraus wird später zitiert.

Nachdrücklich sei auch verwiesen auf den 1983 im Deutschen Kunstverlag erschienen Band "Die Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg - Rems-Murr-Kreis", bearbeitet von Adolf Schahl.
Dort wird die Lutherkirche ausführlich auf S. 318 - 335 dargestellt.

Informationen auch auf www.kirchbau.de und www.kleinekirchen.de

Buch-Empfehlung

ISBN: 978-3-949763-29-8 · Format: Din A4 · 360 Seiten mit 65 farbigen Abbildungen

Ulrich Zimmermann
Die Predigtkirche und die Querkirche - Protestantischer Kirchenbau in Württemberg. Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchen-raums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen.
J. S. Klotz Verlagshaus 2023,
==> S. 177, 182, 248, 281

Außen

    • Blick von Westen

    • Löwe auf Säule vor der Turm-Nordseite

    • Blick auf den Turm aus Süden

    • Blick von Osten

    • Glocke vor dem Chor

    • Chor

    • von Süden

Türen in der Südseite

    • Westliche Türe

    • Östliche Türe

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Heutiger Hauptzugang - Turm Südseite

Innen (Überblick)

    • Blick von der 1. West-Empore

    • Blick von der 1. Empore aus Südwest

    • Blick diagonal auf die Nordwand

    • Blick auf die Kanzel und das Lesepult

    • Blick von der Orgel-Empore nach Westen

    • Teil des ehemaligen Fußbodens (Mittelgang / unter Glas)

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1 Kreuzigungsgruppe in der Turmhalle

2 Fenster "Das große Gastmahl"

3 Maickler-Epitaph

4 Fenster "Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen"

5 Crucifix

6 Kanzel

7 Altar mit Altarkreuz

8 Taufstein

9 Ehemaliges Fußbodenmosaik unter Glas

10 Orgel (auf Chorempore)

11 Sieben Kreuzwegbilder

Orgel

    • Blick von der 1. Südempore

Thilo Frank, Kantor der Luthergemeinde Fellbach, schreibt (Mitte März 2015):

Wir bekommen eine neue klingende Orgel hinter dem denkmalgeschützten Prospekt aus dem Jahre 1779 von Johann Jacob Weinmar.
Orgelbau Lenter - Großsachsenheim wird das neue Instrument bauen.
Der hierfür informierende Flyer - zuzügl. Orgelpatenschaft- ist derzeit in Arbeit und wird bis Ende Juli diesen Jahres fertig gestellt sein und dann das erste mal veröffentlicht.

Die jetzige Orgel wird nun nach den Osterferien komplett abgebaut (Gehäuseabbau und Restauration) und Ende Mai für 1 1/2 Jahre ganz aus der Kirche verschwinden.
Die neue Orgel mit restauriertem Gehäuse wird wieder auf der Orgelempore (über dem Altar) stehen, nur wird das Hauptgehäuse nach vorne zum Rückpositiv platziert.
Somit wird die Orgel wieder an ihrem ursprünglichen Platz von 1779 stehen und klanglich und optisch im Kirchenraum neu präsent sein. Auf Grund der vorgerückten Orgel - das Rückpositiv bleibt an gleicher Stelle - wird der Unterschied der neuen Orgel zur alten Orgel im Bild deutlich sein (Klanglich wird die neue Orgel eine süddeutsche barocke Klangausrichtung haben mit Übergang in die Romantik)
Die Einweihung der neuen Orgel wird voraussichtlich Ende des Jahres 2016 stattfinden.

Flyer zur Orgelpatenschaft - Link zum Download..

Kanzel

1683 von Bernhard Kutterolf und Matthäus Reumann geschaffen.
Auch hier handelt es sich um ein gutes Werk des frühen Barock, im sogenannten Ohrmuschelstil, dem Maickler-Epitaph eng verwandt. Die Kanzel war für die Mitte der Nordwand geschaffen, weswegen der ursprünglich achteckige Kasten für den heutigen Platz etwas umgearbeitet wurde. Eine schlanke korinthische Säule trägt über glockenförmig aufsteigendem Zwischenstück den von toskanischen Säulen gegliederten Kasten, mit gerahmten Feldern dazwischen und kräftig ausladendem Gesims. Da er in verschiedenen Hölzern eingelegt ist, und dazu noch aufgesetzte Ornamente hat, waren bildliche Darstellungen nicht vorhanden. Diese bleiben dem ebenfalls achteckigen Schalldeckel vorbehalten.

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An seinen sieben sichtbaren Seiten zeigen sich im Fries geflügelte Engelsköpfe und darüber je ein mit gesprengtem Giebel bekröntes Bogentor. Gemeint sind die von Engeln bewachten Tore des himmlischen Jerusalem. Über der himmlischen Stadt steht auf einem von geschwungenen und verzierten Rippen getragenen Postament der Auferstandene mit der Kreuzesfahne. Damit dieser „Neue Himmel" sich auch auf die Erde auswirke, hat der Schalldeckel nach unten zum Prediger hin eine kreuzförmig vertiefte Füllung, in der die Taube als Symbol des Hl. Geistes gemalt ist. Zu den verschiedenen eingelegten Hölzern des Kastens sind die Säulen und Ornamente in Schwarz, Gold und wenig Rot gefaßt. Am Schalldeckel ist der Grund holzfarbig eingetönt. Dazu kommen Blau, Gold und wieder Rot.

Quelle: Fleck

    • Blick von der Orgelempore

Crucifixus

Der heute noch vorhandene große und sehr qualitätvolle Kruzifixus gehört in das frühe 17. Jahrhundert und wurde zweifellos in Maicklers Amtszeit angeschafft. Auch er trägt auf dem Kreuzbalken den Vers 1. Kor. 15, 22, wie derjenige der Friedhofsgruppe in der Turmhalle. Die Schrift weist allerdings in das 18. Jahrhundert, was aber seine Erklärung darin findet, daß der Corpus ursprünglich auf der anderen Seite des Kreuzes befestigt war, wie bei der Restaurierung festgestellt werden konnte. Das Kreuz wurde gewendet und wohl der Spruch mit übernommen. Das Wenden aber geschah, weil auf dem rötlich gefaßten Kreuzesstamm die sich um ihn emporwindende Wurzel Jesse als grünende Ranke gemalt war und dies später offenbar nicht mehr erwünscht war.

Der Spruch in Verbindung mit der Wurzel Jesse zeigt wieder die Vorliebe der Zeit um 1600 für den Bezug zwischen Altem und Neuem Bund. Zu diesem Gekreuzigten gehörten noch zwei Engel, beidseits von ihm angebracht, die in Kelchen das Blut aus der Seitenwunde auffingen. (Eine Darstellung, die ab und zu anzutreffen ist.) Erhalten ist der zur linken Seite - jetzt über der Sakristeitüre angebracht. Aus dieser Gruppe ist zu ersehen, daß sie immer zur Anbringung auf einer Wand konzipiert war.

Quelle: Fleck

Sakristeitüre - darüber Engel

    • Engel,

      der in einem Kelch das Blut aus der Seitenwunde auffing (ehemals Crucifix links, jetzt über Sakristeitüre - Kelch fehlt heute)

Sieben Kreuzwegbilder

Als 1842 Emanuel Wilhelm Auberlen seiner Fellbacher Heimatkirchen-gemeinde die sieben Kreuzwegbilder stiftete, erhielt die Kirche nochmals eine künstlerische Bereicherung, die lange nicht erkannt wurde. In der Oberamtsbeschreibung werden die Bilder um 1700 angesetzt, wogegen sie Schahl, der ihre große Qualität besonders hervorhebt, dem Augsburger Akademiedirektor Johann Georg Bergmüller um 1740 zuschreiben möchte. Bei der jetzt durchgeführten Restaurierung hat Adolf Schwenk, Ulm, an mehreren der Bilder die interessante Beobachtung gemacht, daß z. T. größere Partien, ganze Figuren und Requisiten übermalt wurden zu einer Zeit, als der Firnis der Bilder noch nicht gesprungen war.

Schwenk neigt dazu, die Entstehung in die Zeit vor oder um 1700 zu setzen, die Ubermalung etwa in die Zeit um 1720—1730. Daß die Bilder der Augsburger Akademie entstammen, ist wohl außer Zweifel. Dafür spricht auch, daß sie Auberlen an seinem damaligen Wohnsitz Augsburg erworben hat. In Komposition und Farbgebung ganz der barocken Malerei zugehörig, nehmen die Bilder in ihrer thematischen Abfolge auch kompositorisch aufeinander Bezug. Dies ist jetzt erstmals ablesbar geworden, da alle Bilder unter der Orgelempore gehängt wurden und so in ihrer Aufeinanderfolge gesehen werden können. (Quelle: Fleck)

    • 1 Gethsemane

      Christus in hellblauem Untergewand und rotem Mantel kniet betend in einer felsigen Umgebung. Ein Engel hält ihm mit der Rechten den Kelch vor, während sich um seine Linke hinter Christi Rücken die Schlange der Anfechtung windet. In den Wolken schweben Putten.

    • 2 Der Judaskuß

      Jesus ist gewandet wie im ersten Bild und Judas ist gerade im Begriff, ihm den Kuß zu geben. Er ist scharf hervorgehoben durch ein grünes Gewand und einen über die Schulter geworfenen gelben Mantel. Im Vordergrund zieht Petrus ergrimmt das Schwert, um dem mit einer Laterne in der Hand schon zu Boden gesunkenen Malchus das Ohr abzuhauen.

    • 3 Geißelung

      Die Geißelung zeigt Christus an die Martersäule gefesselt. Er ist entkleidet und sein Inkarnat ist bleich gegeben. Zwei Kriegsknechte geißeln ihn. Rechts vorne bückt sich ein dritter nach der Dornenkrone. Oben schweben Putten.

    • 4 Dornenkrönung

      Bei der Dornenkrönung sitzt der entkleidete Christus in der Mitte des Bildes und hält als Zepter den Rohrkolben in der Hand. Ein Krieger mit Eisenhandschuhen setzt ihm die Dornenkrone auf das Haupt. Ein anderer kniet rechts von ihm und zeigt ihm die Zunge, während im Hintergrund weitere zu sehen sind.

    • 5 Ecce homo

      Schließlich folgt das Ecce homo. Pilatus, durch ein rotes Gewand und einen, stahlblauen Mantel hervorgehoben, blickt nach rechts zum Volk hinab, aus dessen Menge einer die Schwurhand emporhebt, um Christus zu fluchen, und weist mit den Händen auf Jesus: „Seht welch ein Mensch." Ein Diener hinter ihm trägt die Fascis, das Liktorenbündel als Zeichen seiner römischen Amtsgewalt.

    • 6 Kreuztragung

      Bei der Kreuztragung trägt Christus wieder das hellblaue Gewand und den roten Mantel. Er ist in die Knie gesunken. Ein Krieger, eine Keule schwingend, zerrt ihn am Haar, und weitere Legionäre begleiten die Szene. Im Hintergrund trägt einer ein Feldzeichen mit dem römischen Adler und den Buchstaben S. P. Q. R. (Senatus Popolus Que Romanus).

    • 7 Kreuzigung

      Schließlich beendet die Kreuzigung den Zyklus. Christus, wieder mit bleichem Inkarnat, ist nach rechts gewendet am Kreuz dargestellt. Links unter ihm sieht man die beiden Marien und Johannes, der sich weinend das Gesicht bedeckt. Im Vordergrund vor dem Kreuzesstamm sind der Totenschädel und der Kelch als Zeichen der Überwindung des Alten Bundes durch den Neuen zu sehen. Rechts im Mittelgrund entfernen sich die Krieger zu Pferde, und der Hintergrund zeigt ein kirchenähnliches Gebäude mit einem Turmstumpf, das die christliche Kirche bedeuten mag, der die Verbreitung der Botschaft vom Kreuz aufgegeben ist.

Altar & Altarkreuz

Im Jahr 1965 kam ein Lesepult mit dem in Holz geschnitzten Relief von Petri Fischzug hinzu (Ingrid Seddig) und die jüngste Erneuerung machte ein Altarkreuz erforderlich, da der Kruzifixus wieder an die Nordwand verbracht wurde. Dieses ist ein teilweise vergoldeter Bronzeguß in durchbrochener und zweiseitig zu betrachtender Reliefarbeit (Ingrid Seddig). Es wurde das gleicharmige griechische Kreuz gewählt. So ergab sich ein Mittelfeld, das mit dem Alpha und Omega (Ich bin der Erste und der Letzte) Christus bedeutet. In den vier Kreuzarmen erscheinen die Evangelistensymbole, das Evangelium des Neuen Bundes bezeichnend (oben der Engel des Matthäus, links der Stier des Markus, rechts der Löwe des Lukas und unten der Adler des Johannes). (Fleck)

    • Altarkreuz

      vom Schiff gesehen

Altarkreuz

vom Chor gesehen

Maickler-Epitaph & Fenster

Maicklers Pfarrerslaufbahn (gestorben 1647) ist in der Kirche sichtbar dokumentiert durch das ihm gewidmete Epitaph, aus Holz gearbeitet, farbig gefaßt und ein Werk in bestem Ohrmuschelstil mit Säulenstellung, vasenbesetztem Gebälk und krönender Ädikula. Im Mittelfeld ist eine Himmelfahrt Christi dargestellt. Die elf Jünger, Maria und drei weitere Personen (die Frauen vom Grabe?) sind im Halbkreis versammelt, meist kniend und verfolgen mit teils anbetenden, teils erregten Gesten die Himmelfahrt ihres Herrn, von dem in den Wolken nur noch die Füße und ein Gewandstück zu sehen sind. Im querformatigen Sockelbild darunter verfolgen Maickler, seine vier Frauen und zehn Kinder, schwarzgewandet, in einer Bogenhalle kniend dieses Geschehen

Die Beischrift dazu lautet: „Donnerstag denn 27. May Anno 1647 vormittag umb 10 Uhren ist in seinem Erlöser Jesu Christe seelig eingeschlaffen, weilund der Ehrwürdig, Hochgelehrte Herr M. Georgius Cunradus Maiccler Po£ta N. C. und dieser Kirchen allhie zue Feibach in die 37 Jahr gewesner wohlverdienter Pfarrer, welcher, nachdem er der Kirchen Gottes mit Eifer und fleiß auch Herrlichen Schrifften, meniglich, besonders vornehmen Herren mit Auffrichtigkheit die Tag seines lebens gedient und seinen vier Frauen, zehen Kindern nützlich vorgestanden, hat nach ausgedaurten 3 Hauptsterben allhie unnd anderm Unglückh auf obiggemelten tag sein leben Seeliglich geendet.".

Die Ädikula enthält sein Portrait, das eines klugen, angenehmen, warmherzigen Mannes in feierlicher Amtstracht. Darunter steht zu lesen: „Haec est Maicleri facies ipsissima vatis, Utraque quem notum regia solis habet. UUirtemberga suis si quid pastoribus umquam De-bilit, hoc patri Felbaca terra suo 54)."
Die ganze Komposition des Epitaphs bedeutet, daß Maickler und sein Haus als gläubige Christen in der seligen Vollendung Zeugen des Heilsgeschehens Gottes werden durften.

Die zwei farbigen Glasfenster haben zum Thema: „Das große Gastmahl" und „die klugen Jungfrauen." Entwurf Wolf Dieter Kohler.

Quelle: Fleck

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Kreuzigungsgruppe in der Turmhalle

An nachreformatorischen Bildwerken ist als ältestes die Kreuzigungsgruppe auf dem Friedhof aus dem Jahr 1611 erhalten. Sie hat jetzt im Frühjahr 1972 und als Ende der Kirchenerneuerung einen neuen und wettergeschützten Platz in der Turmhalle gefunden. Die Gruppe, deren Künstler zwar nicht bekannt, aber im Kreis derjenigen zu suchen ist, die um diese Zeit in Stuttgart für den Hof tätig waren, gehört zu den typisch evangelischen Darstellungen. Ihr liegt der auf dem Kreuzesbalken eingeschriebene Vers 1. Kor. 15, 22 zugrunde: „Gleichwie sie in Adam sterben, also werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden." Der Kreuzes-stamm wächst aus dem Leib des am Boden liegenden Adam heraus und macht so die Überwindung des Alten Bundes durch den Neuen sinnfällig. Links von dem liegenden Adam steht Eva mit Apfel und Schlange bis an die Knie im Sündenpfuhl und damit den Sündenfall verdeutlichend.

Christus am Kreuz ist etwas aus der Mitte der Gruppe gerückt. Alle drei Gestalten sind durch die einander zugewandten Blicke verbunden. Die gute künstlerische Qualität des Werkes ist in dem Gesicht Christi besonders deutlich zu sehen. Veranlaßt hat die Errichtung der Gruppe Pfarrer M. Georg Conrad Maickler auf dem 1605 neu angelegten Friedhof. Am Sockel finden sich Wappen und Initialen des Landesherrn, des Herzogs Johann Friedrich, des Pfarrers Maickler, sowie vom damaligen Schultheißen, zwei Bürgermeistern und zwei Heiligenpflegern, also denen, die die Verantwortung für die Gemeinde trugen.

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Ein Vergleich zwischen den beiden Kruzifixen zeigt, daß die Komposition und Haltung, die Anordnung und Faltung des Lendentuchs, die Dornenkrone, die auf die Schulter fallende Haarlocke, sowie die Haar- und Barttracht auffallend gleich sind. Man wird mit Recht beide als etwa gleichzeitig und in einem Kreis von eng zusammenarbeitenden Künstlern entstanden annehmen dürfen. Die Unter-schiede in der etwas schärferen Modellierung des Körpers am Gekreuzigten in der Kirche liegen im Material bedingt. Daß dieser Christus die Augen geschlossen hat und derjenige der Friedhofsgruppe geöffnet, ist durch den Gruppenbezug des letzteren bedingt.

Quelle: Fleck

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Schlußstein im Kreuzgewölbe der Turmhalle

Im Vierpaßschlußstein Relief dreier, an einer Bandschleife hängenden Schilde. In 1 Meisterzeichen Nr. 1, in 2 "maister peter vonlau anno", in 3 "1519"

Die Glocken

Im Jahr 1625 erhielt die Kirche eine große Glocke, heute Maickler-Glocke genannt, von lothringischen Gießern gefertigt und mit folgender Aufschrift:
„Zur Predig und Gebett ich sag,
Zur Hochzeit sing, zur Leuch ich klag,
Weck auf zur Arbeit, Feirabend mach,
verkund die Stund, schaid Tag und Nacht.
M. Georg Cunradus Maicclerus,
Ecclesiae Fellbach Pastor,
Simon Thusnit Schultheis,
Hans Aldinger, Hans Pfister Bürgermeister,
Martin Brotbeck, Michel Seibold, Heiligenpfleger."

Dazu kommt der Namenszug des Herzogs Johann Friedrich.

Als weitere Glocke ist vorhanden das Osterglöckle mit der Aufschrift: „Osanna hais ich bastian Sydler zu Eszlingen gos mich im 1519. iar amen." Es wird jeweils in der Morgenstunde des Ostertages geläutet. Im zweiten Weltkrieg mußten alle Glocken abgeliefert werden. Die Maicklerglocke entging der Einschmelzung und kam zurück, Die anderen Glocken wurden 1949 durch drei neue ersetzt mit den Aufschriften
„Glaube, Hebr. 13, 8" (Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit);
„Liebe, Markus 10, 14" (Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes);
„Hoffnung, Jer. 22, 29" (O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort).
Letztere Glocke trägt weiter die Schrift „Theodor, Siegfried, Hiob 1, 21" (Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen, der Name des Herrn sei gelobt!) „Gestiftet von Ph. Seibold".

Quelle: Fleck

Impressum

Fellbach · Lutherkirche fotografiert am 13.02.2015
Auf www.kirchen-online.com veröffentlicht am 16.03.2015
(c) 2015 Foto-Kunst Andreas Keller
Links zuletzt überprüft am 03.06.2022

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