Raron · Burgkirche St. Romanus

Raron, ein kleines Dorf im Oberwallis, nimmt eine Sonderstellung ein, da der Ort über zwei Pfarrkirchen verfügt: eine aus dem 16., eine aus dem 20. Jahrhundert. Die ältere (Anfang 16. Jh), sie wird Burgkirche genannt, ist architektonisch sehr bemerkenswert, da das Schiff durch einen Umbau eines früheren Wehrturms (20 x 20 m, Mauerdicke 2,50 m) entstanden ist. An diesen quadratischen Raum wurde im Osten ein Chor angebaut. Bemerkenswert ist die Kirche auch, da in ihr sich das größte Kirchen-Wandbild der Schweiz (8 x 12 m) "Das Jüngste Gericht" befindet - leider teilweise zerstört. Herausragend auch z.B. die Gewölbe-Schlußsteine im Chor und Schiff, die Kanzel, der Taufstein, eine Kreuzigungsgruppe im Chorbogen. Bemerkenswert schließlich auch, weil Rainer Maria Rilke in seinem Testament verfügt hatte, an der Südmauer begraben zu werden. Die jüngere Kirche ist ganz in den Fels gesprengt und eine architektonische Rarität.

Informationen zur Burgkirche:

Nach den Überschwemmungen des Bietschbachs in den Jahren 1414 und 1494 war die Dorfkirche unten „auf dem Biel“ so beschädigt, dass man sich 1505 unter massgeblichem Einfluss des damaligen Bischofs und späteren Kardinals Matthäus Schiner entschloss, droben auf dem Burghügel die neue Kirche zu bauen. Durch den Prismeller Baumeister Ulrich Ruffiner entstand zwischen 1512 – 1518 um den alten Palas, die „nova turris“ die neue Pfarrkirche. Die letzte Restaurierung erfolgte im Jahre 1970 – 1972. Deren Finanzierung wurde durch die Firma LONZA AG anlässlich ihres 75-jährigen Firmenbestehens, den Bund und den Kanton Wallis bestritten.
Quelle: Website der Kirchgemeinde

Unterhalb der Lötschberg-Südrampe erhebt sich ein schroffer Felskopf. Auf diesem thront, über dem gleichnamigen Dorf, die Burg Raron mit ihrer Burgkirche. Die Kirche ist das Wahrzeichen des Ortes und ein bedeutendes Schweizer Baudenkmal. In diesem Jahr feiert sie ihr 500-jähriges Bestehen.
Diese kulturhistorische Stätte wurde einst dem Heiligen Romanus geweiht. Erschaffen hat sie Ulrich Ruffiner, welcher für den Bau Überreste der damaligen Burg nutzte und darauf die majestätische Kirche baute.
Die Einweihung der Seitenaltäre wurde am 22. Februar 1514 gefeiert, jedoch fand der Gesamtbau zwischen 1512 und 1517 statt. An der Mauer der katholischen Kirche St. Romanus liegt das Grab des berühmten Dichters Rainer Maria Rilke. Rilke lebte von 1921 im Wallis und verstarb 1926 in einer Klinik in der Nähe von Montreux.
Wer mehr über sein Leben und seine Werke erfahren möchte, bekommt die Möglichkeit gleich nebenan im alten Pfarrhaus, wo ein Museum untergebracht ist. Hier gibt es nicht nur Informationen über Rainer Maria Rilke, sondern vor allem über die Wirren des Mittelalters in der Region.
Quelle: Denkmalpflege-Schweiz.ch

Publikationen

Die wichtigste, umfangreichste Publikation über die Burgkirche er-schien 1972 anlässlich der Renovierung der Kirche (1970-72). Diese wurde maßgeblich durch die Fa. Lonza AG finanziert, auch das Buch mit 200 Seiten und zahlreichen Abbildungen wurde nur möglich auf Grund der Unterstützung der Lonza AG. Die meisten Hinweise zum Kirchbau und seine Ausstattung hier sind diesem Buch entnommen:
RARON : Burg und Kirche
Red.: Alfred A. Schmid. Mit einem Vorwort von Nello Celio u. Beiträgen von Christoph Bernoulli, Carl J. Burckhardt, Amédée Cachin, Walter Ruppen, J.-R. von Salis, Alfred A. Schmid, Werner Stöckli
Hrsg. durch die Lonza AG anläßl. ihres 75jährigen Bestehens
Birkhäuser Verlag Basel 1972
ISBN 3-7643-0635-1

Zwei Jahre später (1974) erschien der SCHWEIZERISCHE KUNST-FÜHRER - RARON, herausgegeben von der Gesellschaft für Schweize-rische Kunstgeschichte, Text von Walter Ruppen. Broschüre, 11 Seiten
Nach heutigen Standards sehr unbefriedigend in der Darstellung.

«Mit Rilke durch die Jahrhunderte. Die Geschichte von Raron und St. German neu entdeckt»,
Kulturstiftung Raron (hg.), Raron 2022.

Kurzdarstellung in KUNSTFÜHRER DURCH DIE Schweiz – Band 2, S. 320 + 321
Kanton Wallis Leuk-Turtmann-Lötschental-Raron

Inhalt

Hinweise, Übersicht etc.

Geschichte

Beginn des 14. Jh.

Bau des "Meierturmes" (nova turris) für die Burganlage

1505

Beschluss Neubau einer Kirche - maßgeblich betrieben von Matthäus Schiner (Bischof,später Kardinal)

1512

Baubeginn. Baumeister Ulrich Ruffener

Dachstuhl des mit polygonaler Holztonne (?) überwölbten mächtigen Schiffes von 20 m auf 20 m trug nicht

1515

Taufstein (Ulrich Ruffiner) - nach 1661 Taufsteinaufsatz aus Nußbaum

1517 (spätestens)

Einzug des heutigen Netzgewölbes wodurch an der Nordmauer der Weltenrichter des Freskos "Das jüngste Gericht" mit einer Rippenkonsole verdeckt wurde. Der ursprüngliche Saalraum wurde durch Einbau zweier Freipfeiler zu einer dreischiffigen Hallenkirche.

1656

Verlegung der Kanzel von rechter Chorwand an den Pfeiler rechts

2. Hälfte 17. Jh.

Übertünchung des Jüngsten Gerichts infolge Witterungsschäden. Barocke Wandmalereien, die gotische Ausstattung wird größtenteils durch eine barocke ersetzt

Mitte 19. Jh.

Barocke Ausstattung wird wieder entfernt
Kreuzigungsgruppe wird vor dem Hauptportal außen angebracht.

1837/38

Erste Orgel - Wendelin Walpen Orgelbauer, restauriert 1971/72

1923-25

Umfangreiche Innenrenovation. 1924 Freilegung des Fresko "Das Jüngste Gericht" aus dem 16. Jh.
Kreuzigungsgruppe wieder in der Kirche, aber auf Südwand versetzt.

1927

Neue Orgel - Fa. Gebr. Meyer, Feldkirch

1970 - 72

Letzte große Renovation mit dem Versuch, den historischen Zustand wieder herzustellen

Links

Die Kirche wird beschrieben auf:

Website der Kirchengemeinde - Denkmalpflege-Schweiz
Luftbild (1997) bei der ETH Zürich
Zeichnung (zwischen 1860 und 1910) von Johann Rudolf Rahn - ZentralbibliothekZürich
Alte Ansichtskarten von Raron und der Kirchen
Wikipedia Raron
Lötschberg-Region an der Südrampe - Burgkirche mit Rilke-Grab
Info auf MySwitzerland

1.1 · Annäherung an die Burgkirche

1.2 · Kirche außen · Friedhof

1.3 · Grab Rainer Maria Rilke an der Südmauer

Rilkes letzter Wille

Rilke vor dem Wohnturm Muzot bei Sierre. Quelle: Fondation Rilke

Rainer Maria Rilke verbrachte seine letzten Lebensjahre im Wallis und wurde dort auf seinen Wunsch bei der Burgkirche Raron begraben.

In einem umfangreichen Werk über Rilke, verfasst von Jean Rudolf von Salis: RAINER MARIA RILKES SCHWEIZER JAHRE
Geschrieben zum zehnten Jahrestag seines Todes am 29. Dezember 1936 - VERLAG VON HUBER & CO, FRAUENFELD/LEIPZIG
wird (auf S. 174 & 175) Rilkes letzter Wille abgedruckt:

Auf dem Umschlag:

„Einige persönliche Bestimmungen für den Fall einer mich mir mehr oder weniger enteignenden Krankheit.

(Muzot, im Oktober 1925)."

Auf einem beidseitig beschriebenen großen Blatt:

„1. Sollte ich in eine schwere Krankheil fallen, die am Ende auch den Geist verstört, so bitte, ja beschwöre ich meine Freunde, jeden priesterlichen Beistand, der sich andrängen könnte, von mir fern-zuhalten. Schlimm genug, daß ich, in den körperlichen Nöthen meiner Natur, den Vermittler und Verhandler, im Arzte, zulassen mußte; der Bewegung meiner Seele, aufs Offene zu, wäre jeder geistliche Zwischenhändler kränkend und zuwider.

2. Geschieht es, daß ich auf Muzot oder überhaupt in der Schweiz sterbe, so wünsche ich, weder in Sierre noch etwa in Miège beigesetzt zu sein. (Dies letztere ist es vielleicht, was wir, nach der unverständ-lichen Aussage der unbekannten alten Frau, nicht thun dürften, um das ruhlose Nachtwandern der armen Isabelle de Chevron nicht neu aufzuregen.)

3. Sondern ich zöge es vor, auf dem hochgelegenen Kirchhof neben der alten Kirche zu Rarogne zur Erde gebracht zu sein. Seine Einfriedung gehört zu den ersten Plätzen, von denen aus ich Wind und Licht dieser Landschaft empfangen habe, zusammen mit allen den Versprechungen, die sie mir, mit und in Muzot, später sollte verwirklichen helfen.

4. Nun verabscheue ich die geometrischen Künste der heutigen Steinmetzen; es wird vielleicht möglich sein, einen alten Stein (etwa des Empire) zu erwerben (wie dergleichen, in Wien, für das Grab meines Vetters geschah). Ebnet man die früheren Inschriften ab, so trage dieser dann:

das Wappen
(: in der, von meinem Urgroßvater geführten älteren Form, die das kürzlich aus Paris mitgebrachte silberne Petschaft wiederholt),

den Namen
und, in einigem Abstand, die Verszeilen:

Rose, oh reiner Widerspruch, Lust,
Niemandes Schlaf zu sein unter soviel
Lidern.

5. Ich halte, unter den Möbeln und Gegenständen auf Muzot, nichts für mein eigentliches persönliches Eigenthum; es sei denn, was an Familienbildern da ist: als welche meiner Tochter Frau Ruth Sieber, Vorwerk Alt-Jocketa bei Jocketa (in Sachsen), zukommen. Über alles Übrige hätte, soweit es nicht von vornherein zum Hause gehört, Frau Nanny Wunderly-Volkart in der Unteren Mühle zu Meilen, im Einklang mit ihrem Vetter, Herrn Werner Reinhart, Rychenberg-Winterthur, dem mir freundschaftlich-großmüthigen Eigentümer von Muzot, zu verfügen.

6. Da ich, von gewissen Jahren ab, einen Theil der Ergiebigkeit meiner Natur gelegentlich in Briefe zu leiten pflegte, steht der Veröffentlichung meiner, in Händen der Adressaten etwa erhaltenen, Korrespondenzen (falls der Insel-Verlag dergleichen vorschlagen sollte) nichts im Wege.

7. Von meinen Bildern halte ich kein anderes für wesentlich gültig, als die bei einzelnen Freunden, in Gefühl und Gedächtnis, noch bestehenden, vergänglichen.

Château de Muzot,
Rainer Maria Rilke.
am. Abend des 27. Oktober 1925."

Informationen zur Grabinschrift

Interpretationen, die zu anderen Erkenntnissen gelangen, gibt es viele, so z.B.:

im oben vorgestellten Kompendium RARON Burg und Kirche "Rainer Maria Rilke im Wallis" von Jean-Rudolphe von Salis (S. 177 - 194)

Friedrich Quiel, Rilkes Vermächtnis - Das Geheimnis von Raron
Hohenstaufen-Verlag 1972

Hans Egon Holthusen, Rainer Maria Rilke in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten
rorororo 1958

Dieter Bassermann in Die Zeit 25/1946

Christa Amann und Hanspeter Seiler: Gedanken zu Rilkes Grabinschrift

Rose, oh reiner Widerspruch, Lust,
Niemandes Schlaf zu sein unter soviel
Lidern.

Auf meine Frage, wie diese Grabinschrift zu deuten sei, half mir freundlicherweise Frau Eschenbach vom Deutschen Literaturarchiv Marbach mit folgenden Worten:
zu diesem Grabspruch sind lange Abhandlungen verfasst worden, aber ich nehme an, dass Sie nach einer bündigen Erklärung suchen. Die unter diesem Link zu findende Interpretation ist vielleicht für Ihre Zwecke geeignet?

Auf MySwissAlps findet man eine Interpretation von Willi Nef (Lehrer, Philosoph und Pädagoge 1876- 1966), die im "Schweizer Rosenblatt" im Dezember 1971 erschien:

«Die Rose mit ihren vielen Lidern, d. h. mit ihren wunderbaren, zart duftenden Blütenblättern lädt zum Schlaf, zur Ruhe, zur Erlösung völlig ein. Sie ist nach dieser Seite das Sinnbild der Sehnsucht nach Friede und Erlösung. Nun ist sie aber in ihrer Pracht auch das Sinnbild der Kraft, des Lebens; so dass es ihre Lust ist, niemandes Schlaf zu sein. In ihr liegt also Spannung von Zartheit und Kraft; in diesem Sinne wird sie als reiner Widerspruch bezeichnet. Vielleicht darf man sagen, dass in diesem wunderbaren Gebilde der Rose die Spannung unseres Lebens zwischen Sehnsucht nach Ruhe und Trieb zur Fülle des Lebens sinnbildlich gelöst erscheine».

2.1 . Grundriss & Längsschnitt nach Norden

    • Quelle: RARON Burg und Kirche

    • Längsschnitt nach Norden

      Quelle: RARON Burg und Kirche

2.2 · Innen Übersicht

2.02 + 2.03: Blick zum / in den Chor
2.04 + 2.05: Blick diagonal zum linken / rechten Seitenaltar
2.06: Blick in den Chor
2.07 + 2.08: Seitenfenster Schiff links / rechts
2.09 + 2.11: Blick zum Chor / zur Orgel
2.12: Aufgang zur 1. Empore
2.13: West-Portal innen
2.14: Blick zum Chor, historisches Foto Zustand 1925 - 1970 (Quelle: RARON Burg und Kirche S. 75)

Klick auf Bild startet Diashow (12 Bilder)

 

Diashow starten

3.1 · Hochaltar · Sakramentshaus · Fresko Marienkrönung

3.02 - 3.05: Hochaltar St. Romanus (Kirchenpatron) - Bayerische Kunstanstalt München 1862
3.11 - 3.15: Sakramentshaus (vor 1512) von Ulrich Ruffiner (?), eingefügt in freskogemalte Turmmonstranz: 2 Engel mit Monstranz, darüber der Auferstandene
3.16 + 3.17: Fresko (rechte Chorwand) Marienkrönung - 17. Jh.

Klick auf Bild startet Diashow (11 Bilder)

 

Diashow starten

3.2 · Chor Sakristeitüren, Kerzenleuchter

3.18 - 3.20: Türen zur Sakristei & zum Turm
3.21: Kerzenleuchter aus Tuffstein (Ulrich Ruffiner ?)
3.31 - 3.54: zwei Kerzenständer aus Holz

Klick auf Bild startet Diashow (11 Bilder)

4 · Linke Seitenaltäre

4.02: Übersicht
4.03 - 4.08: linker Altar "Katharina-Altar" - 1868 geschaffen von der Bayerischen Kunstanstalt
4.11ff: Herz-Jesu-Altar (2. Viertel des 18. Jh.)
4.12: Antependium aus dem 18. Jh.
4.13: Johannes der Täufer
4.14 + 4.15: Offenbarung der Hl. Margarita Maria von Alacoque ==> Heiligenlexicon
4.16: Hl. Sebastian
4.17: Hl. Mathilde (oder Hl. Margareta)
4.18: Pietà
4.19: Hl. Magdalena
4.20 + 4.21: Muttergottes

Klick auf Bild startet Diashow (18 Bilder)

 

Diashow starten

5 · Rechter Seitenaltar

5.02: rechte Chorwand
5.03: ehemalige Kanzeltüre / -öffnung
5.04: Kirchenvater Ambrosius
5.05 - 5.07: rechter Seitenaltar "Georgs-Altar" - 1868 geschaffen von der Bayerischen Kunstanstalt
5.08: Fresko (stark beschädigt) Auferstehungsszene (digital bearbeitet; Altar unscharf, um Fresko zu verdeutlichen)

Klick auf Bild startet Diashow (6 Bilder)

 

Diashow starten

6 · Kanzel

aus dem Jahr 1656, geschnitzt von den Walliser Tischlern Jörg Mattig und Johann Siegen
6.03: Jahreszahl
6.07: Heilig-Geist-Taube im Kanzeldeckel
6.08: Kanzelkrone: der Auferstandene

Klick auf Bild startet Diashow (7 Bilder)

 

Diashow starten

7 · Taufstein

7.01 - 7.03: Taufstein aus dem Jahr 1515 (Ulrich Ruffiner)
7.04ff: Hölzerner Taufsteinaufsatz - nach 1661, geschaffen wahrscheinlich von Mattig / Siegen (wie die Kanzel)
7.04 - 7.08: Umlaufendes Schriftband (Foto des 1. Segments fehlt)

- obere Zeile
NISI QVIS RENA| TVS FVERIT EXA | QVA ET SPIRITV STO | NON POTEST IN | TROIRE IN REGNV | DEI. IO: CAP. 3.
Joh.3, Vers 5: Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Es sei denn daß jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.

- untere Zeile
EUNTES ERGO DOCETE | OES GENTES BARTI | ZANTES (sic!) EOS IN NO | MINE PATRIS ET | FILY ET SPIRITVS | SANCTI. MAT: 28.
Mt. 28, Vers 19: Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes,

7.09: "Impressum":
Nobilis Iohanes Roten aureus miles eques castellanus Anivisy et Illiaci nuper gubernator sancti Mauritii et maior Raroniae hoc opus...
Der edle Johann Roten, Ritter vom Goldenen Sporn, Kastlan von Eiflsch und Lötschen, neulich Landvogt von St. Moritz und Meier von Raron, [liess] dies Werk...

7.21 - 7.25: Täufergruppe

Klick in ein Bild vergrößert

8 · Chorbogen Kruzifixus mit Maria und Johannes

Anfang 16. Jh.
1867 vor die Kirche (neben Westportal) aufgestellt, 1924/25 zurück in die Kirche, an die Südwand ==> 8.10.
Erst 1972 (nach Restaurierung) wieder zurück an den ursprünglichen Ort

Klick auf Bild startet Diashow (9 Bilder)

 

Diashow starten

9 · Schlußsteine im Chor

1 Johannes Roten, Meier von Raron 1509, 1513, Landvogt von St-Maurice 1516/17, Landeshauptmann 1519.
2 Nicht identifiziert.
3 Zenden Raron.
4 Wohl Bernhard Zender, Altarist des Nikolausaltars von Raron.
5 Asperlin. Petermann von Asperlin, 1505 Meier von Raron
6 K(uratus) Peter Hertin. 1506 Hofkaplan des Bischofs M. Schiner. Pfarrer von Raron um 1508 bis gegen 1534.
7 Matthäus Schiner, Bischof von Sitten 1499-1522.
8 Adrian IV. von Riedmatten, Bischof von Sitten 1646-1672.
9 C(hristian) R(ytteler) C(anonicus) S(edunensis) von Lötschen, Pfarrer von Raron 1646-1662.
10 Maxen, wohl Stefan der Ältere, 1513 Meier von Raron
11 Nicht identifiziert

Quelle: RARON Burg und Kirche, S. 42ff

9.21 + 9.22: Konsolensteine


Klick in ein Bild vergrößert

10 · Schlußsteine im Schiff - Übersicht Mittelschiff - Seitenschiffe

1 Sonne.
2 Segenshand Christi.
3 Mond.
4 Schweißtuch der Veronika.
5 Steinmetz-, Haus- oder Wappenzeichen?
6 Steinmetzzeichen?
.

.

Klick in ein Bild vergrößert

7 St. Anna selbdritt.
8 St. Katharina.
9 St. Roman.
10 St. Barbara.
11 St. Maria Magdalena.
12 1517. Meisterzeichen U. Ruffiners.
13 Arnold Kalbermatter, Meier 1509, Landeshauptmann 1512/13

Quelle: RARON Burg und Kirche, S. 42ff

10.21 - 10.27: Konsolsteine im Schiff

11.1 · Die Orgel

1838 Bau einer neuen Orgel durch Wendelin Walpen, Reckingen,
1926 Umbau durch Gebr. Mayer, Feldkirch A.
1972 Im Rahmen der Kirchenrenovation wurde die Orgel von Orgelbauer Hans J. Füglister, Grimisuat, rekonstruiert und auf den Zustand von Walpen zurückversetzt.
Quelle: s.u.

    • 11.01

      Klick ins Bild vergrößert

    • 11.02

Informationen zur Orgel, Dispisition etc. auf der Website von Peter Fasler
Eine umfangreiche Beschreibung des Instruments und der Historie findet man in einem Dokument von Rudolf Bruhin. pdf zum Download.

11.2 · Gemälde im Gewölbe über der Orgel

Die Jahreszahl "1518" signalisiert die Fertigstellung der Burgkirche nachdem aus statischen Gründen die ursprüngliche Decke ersetzt, die Pfeiler eingezogen waren.

    • 11.03

    • 11.04

12 · Schiff Nordwand Wandgemälde "Das Jüngste Gericht"

"Das Jüngste Gericht von Raron ist mit ca. 8 m Höhe und 12 m Breite die monumentalste Wandmalerei der Schweiz. Geschaffen wurde sie vielleicht vom gleichen Maler, der über der Fensterkammer im Gewölbe mit H und R (HANS RINISGHER aus Sitten?) signiert hat. Die kleeblättrigen Nelken auf der Himmelstreppe deuten anderseits auf einen Nelkenmeister. Über der Fensterkammer, aber nun im Schiff sichtbar, ist auch die Jahreszahl 1512 aufgemalt und in einem Schriftband der Stifter Pfarrer Peter Hertin verewigt."
Quelle: Schweizer Kunstführer 1974

Gegliedert ist das Bild in verschiedene klar abgegrenzte Bereiche:
Ganz oben / Mitte tront Gottvater - nach Einzug des Gewölbes im Schiff nicht mehr sichtbar (!) - darunter musizierende Engel.
darunter die 12 Apostel (11 sind sichtbar).
Ganz unten: die Gräber tun sich auf, die Toten entsteigen den Gräbern.
Darüber in der Mitte die Heiligen Gabriel und Michael. Ersterer weist den Erwählten den Weg nach links zur Pforte ins Himmelsreich, welche von Petrus geöffnet wird. Bemerkenswert, wie diese Gruppe der Erwählten als Masse und uniform, einfaltslos dargestellt sind, im Gegensatz zu
Michael , der die Verdammten der Hölle überlässt, wozu eine unglaublich fantasiereiche Menge von Teufeln und anderen Höllengestalten sich der Verdammten mit größter Wollust annimmt.
Im mittleren Bereich tront links über den Erwählten die Muttergottes - rechts über den Verdammten Johannes der Täufer.

Übersicht (3 Bilder)

Diashow starten

12.11 - 12.14: aus den Gräbern Auferstehende, die zum Himmelreich gelangen
12.15 - 12.18: Zug der Auserwählten zur Himmelspforte (Petrus mit dem Schlüssel öffnet sie)
12.19 + 12.20: Muttergottes / Posaune blasender Engel
12.31: Verdammnis zur Höllenfahrt
12.32: Hl Michael (rechts)
12.33 - 12.45: Szenen der Höllenfahrt / Verdammte / Teufel und Phantasiefiguren
12.51 - 12.56: Johannes der Täufer, neben ihm eine dämonische Musikkapelle ==> "Kakophonie"
12.61 - 12.67: Apostel linke Seite:
1 Judas Thaddäus (Hellebarde, Steine, Keule, Beil) · 2 Simon Zelotes (Säge, Beil) · 3 Matthias (Beil, Lanze, Steine) · 4 Jakobus d. Ä. (Muschel, Pilgerhut) · 5 Andreas (Schrägbalkenkreuz) · 6 Petrus (Schlüssel)
12.71 - 12.76: Apostel rechte Seite:
7? Johannes (Evangelist; Kelch mit Schlange) · 8? Matthäus (Evangelist; Beil, Meßstab, Winkelmaß) · 9 Thomas (Lanze, Winkelmaß) · 10 Bartholomäus (Messer) · 11 Philippus (Kreuzstab) · 12 Jakobus d. J. (Keule)

Details

13 · Schiff Nordwand Fensterlaibung

13.01 - 13.03: Übersichten
13.04: Zwickel links mit Jahreszahl 1512
13.10 - 13.13: unter der Heilig-Geist-Taube tront Gottvater, umgeben von 2 Engeln
13.21 - 13.24: Fenster unten links & rechts: Fürbittende & Stifter Peter Hertin

Impressum

Raron · Burgkirche St. Romanus fotografiert im Juni 2022
© 2022 Foto-Kunst Andreas Keller - Ehrenhalde 14, 70192 Stuttgart
Auf www.kirchen-online.com veröffentlicht am 12.11.2022 (266 Bilder) SDG
Herzlichen Dank an Pfarrer Paul Martone für viele Hinweise und Korrekturen.

Externe Links überprüft: 04.10.2022

.

.

.

.

.

.

.

****